Wohnmobil nivellieren

Nach einer langen Fahrt im Wohnmobil erreichen Sie endlich den Stell- oder Campingplatz, leider etwas später, als geplant. Der Campingplatz ist bereits sehr voll und es gibt nur noch wenige freie Plätze. Diese Restplätze sind oft nicht optimal, ein Grund dafür, dass sie noch frei sind. Kaum Schatten, zu nah bei den Toilettenhäuschen und womöglich noch mit einem Gefälle. Wer bereits häufiger Campingplätze besucht hat, kennt solche Restplätze. Sie können nun spät am Abend entweder einfach weiter fahren oder dafür sorgen, dass Sie wenigstens einen angenehmen Schlaf bekommen. Also sollten Sie dafür sorgen, dass zumindest Ihr Fahrzeug nicht in Hanglage steht, sondern ausgerichtet wird. Dies nennt man in der Campersprache „Nivellieren“.

Zum Nivellieren eines Wohnmobils werden in der Regel Auffahrkeile benutzt, die Sie in jedem Campingshop sehr günstig kaufen können. Auffahrkeile sollten sie nicht mit Unterlegkeilen verwechseln. Auffahrkeile werden, wie der Name schon erraten lässt, zum Auffahren für Wohnmobile genutzt, damit ein schräger Boden ausgeglichen wird. Unterlegkeile hingegen sind nur zum Schutz vor Wegrollen des Fahrzeugs geeignet.

Verschiedene Auffahrkeilarten

Standart-Auffahrkeil: Der ganz normale, einfache Auffahrkeil. Sehr günstig in der Anschaffung und vor Allem für kleinere Fahrzeuge geeignet. Gleichmäßiger, aufsteigender Keil, ohne Stufen.

Stufenkeil: Ein Stufenkeil ist ähnlich aufgebaut wie der normale Auffahrkeil, jedoch hat dieser noch 2-3 Stufen, welche sichereren Stand der Reifen ermöglichen. Während des Auffahrens sind die Stufen deutlich spürbar, wodurch das Auffahren erleichtert wird. Sie bekommen ein besseres Gefühl dafür, wie weit Sie bereits aufgefahren sind.

Rundkeil:Der Rundkeil ist ein abgerundeter Keil, welcher sehr einfach zu befahren ist. Die runde Form wird zum Ende hin immer breiter, wodurch das Fahrzeug beim Auffahren an Höhe gewinnt.

Luftkissen: Die Alternative zu den Auffahrkeilen: Luftkissen sind aus festem Gummi gefertigt und lassen sich mittels eines Kompressors oder einer Luftpumpe aufblasen. Diese Art der Nivellierung hat den Vorteil, dass diese Luftkissen platzsparend und einfach zu befahren sind, außerdem wird der Reifen geschont. Es muss kein Keil befahren werden. Das oder die Luftkissen müssen nur vor den Reifen platziert werden, und das Aufpumpen erfolgt erst nach dem Auffahren. Die hohen Anschaffungskosten und der Aufwand, welcher für den Aufbau betrieben werden müssen, sprechen jedoch gegen das Luftkissen als Auffahrkeil-Alternative.

So werden Auffahrkeile genutzt

Bei schräger Bodenbeschaffenheit kommen die Auffahrkeile ins Spiel: Sie sollten darauf achten, dass möglichst nur zwei Reifen gekeilt werden. Sprich: Zwei Reifen müssen möglichst schon gerade stehen. Das Keilen von drei Reifen gleichzeitig ist sehr schwierig. Versuchen Sie, dies zu vermeiden. Evtl. sollten Sie das Fahrzeug nochmals umstellen, um eine vernünftige Nivellierung zu gewährleisten. Das Fahrzeug muss stabil und gerade stehen. Instabilität und Schräglage garantieren eine sehr schlechte Nachtruhe. Die Keile werden vor oder hinter den Rädern platziert. Falls möglich, sollte ein Helfer dabei sein, welcher mit dem Fahrer kommunizieren kann und ihm mitteilt, wann die richtige Position erreicht ist. Im Optimalfall fährt man, ohne Gas zu geben, nur mittels der Kupplung auf den Auffahrkeil. Ist die aufrechte Position erreicht, muss die Handbremse gezogen werden, sodass das Fahrzeug nicht mehr wegrollt.

Zusatztipps

  • Achten Sie beim Kauf der Auffahrkeile auch auf die richtige Gewichtsklasse für Ihr Fahrzeug.
  • Eine Wasserwage im Fahrzeug gibt sofort Feedback, ob das Fahrzeug gerade steht oder nicht. Die beste Position hierfür ist direkt im Fahrerhaus, sodass der Fahrzeugführer bereits beim Auffahren die richtige Positionierung erkennen kann.
  • Bei Zwillingsbereifung müssen nicht zwingend zwei Auffahrkeile verwendet werden, jedoch ist die Beanspruchung des Auffahrkeils und des Reifens höher, wenn nur ein Auffahrkeil verwendet wird. Außerdem gibt der Reifen bei der Nutzung von nur einem Auffahrkeil mehr nach, wodurch die maximale Aufkeilhöhe verringert wird. Zwei Auffahrkeile bei Zwillingsbereifung sind also nicht unbedingt von Nöten – aber sehr zu empfehlen.