Richtig beladen

Häufig wird die Beladung des Wohnmobils oder –wagen auf die leichte Schulter genommen. Gerade auf die Einhaltung des zulässigen Gesamtgewichts muss sehr geachtet werden, bzw. ist oberstes Gebot.

Richtiges Beladen beim Wohnmobil

Bereits vor dem Beladen des Wohnmobils muss festgestellt werden, wieviel Spielraum für das Gepäck und andere Utensilien zur Verfügung steht.

  • Dafür muss zunächst die Differenz der zulässigen Gesamtmasse und des Leergewichts bestimmt werden. Beide Werte finden sie im Fahrzeugbrief/ bzw. –schein. Das Leergewicht beinhaltet das Gewicht des Fahrzeugs, des aufgefüllten Kraftstoff- und Frischwassertanks und der Ausstattung des Wohnmobils. Außerdem ist der Führer des Wohnwagens mit einem Gewicht von 75kg bereits eingerechnet.
  • Um die exakte Zuladung bestimmen zu können, muss das Gewicht aller anderen Mitfahrer und auch Tieren, welche mitgeführt werden, addiert werden. Außerdem muss im Falle, dass der Fahrer über 75kg wiegt, das Mehrgewicht addiert werden.
  • Außerdem sollte das Gewicht der Utensilien, mit denen sie ihr Wohnmobil ausgestattet haben, wie zum Beispiel Geschirr, die Lebensmittel im Kühlschrank, Sportgeräte wie Ski, Inliner, etc. welche sie mitführen, Dach- und Heckträger, Fahrräder, Fernsehanlagen, Satellitenschüssel usw. berücksichtigt und addiert werden.

So stellen Sie sehr leicht fest, wieviel zusätzliches Gepäck Sie noch zuladen dürfen.

Tipp: Dieser Spielraum sollte nicht gänzlich ausgereizt werden, da bei den Leergewichtsangaben der Hersteller bis zu 5% Toleranz ermittelt wurden. Das heißt, das das tatsächliche Leergewicht um bis zu 5% höher sein könnte, wie angegeben. Öffentliche Autowaagen können hier Abhilfe schaffen. Dabei sollte nicht nur die Gesamtmasse, sondern auch die Achslasten bestimmt werden. Zu hohe Achslasten können Fahrstabilität und Lenkgenauigkeit stark beeinträchtigen. Überladung erhöht die Unfallgefahr, da sich der Bremsweg verlängert. Außerdem erlischt häufig der Versicherungsschutz, wenn die zul. Gesamtmasse überschritten wird.

Beim Beladen eines Wohnmobils sollte darauf geachtet werden, dass die Ladung gleichmäßig zwischen den Achsen aufgeteilt wird. Keine der Achsen darf überladen werden. Besonders schwere Gegenstände müssen dabei niedrig und in Achsennähe verstaut werden. Dies sorgt für einen tieferen Schwerpunkt und verhindert zu starke Momententwicklung an den Achsen.

Richtiges Beladen beim Wohnwagen

Wahl des PKW

Zum Ziehen eines Wohnwagens sind Ober- und Mittelklasse PKW weitaus besser geeignet als kleinere Zugwagen. Dabei sind ein leistungsstarker Motor, die Länge des Radstandes und das Gewicht des PKWs ausschlaggebend. Bei besonders schweren Wohnwagenanhängern wird die Hinterachse sehr stark belastet. Nachrüstung von Zusatzfedern oder Spezial Stoßdämpfern können hierbei für besseres Fahrverhalten sorgen.

Sehr wichtig bei der Wahl des PKWs ist die Anhängelast (in kg) bei einem Anhänger mit Bremse in der Zulassungsbescheinigung des Autos. Dies ist die höchste Last, die das Auto ziehen darf. Außerdem muss die Anhängelast, also das tatsächliche Gewicht des Caravans, minus der Stützlast, also die Kraft, mit der der Wohnwagen auf die Anhängerkupplung des PKWs drückt, berechnet werden. Wichtig: Die Anhängelast ist nicht das höchstzulässige Gesamtgewicht des Wohnwagens.

Wenn die Anhängelast des PKWs größer ist, als die tatsächliche, errechnete Anhängelast des Wohnwagens, darf der Wohnwagen mit dem PKW bewegt werden.
Ideal ist es, wenn die Anhängelast des PKW weit über dem höchstzulässigen Gesamtgewicht des Wohnwagens liegt. Dann ist im Rahmen einer Beladung des Wohnwagens, welche im Rahmen dieser Grenze erfolgt, optimale Fahrsicherheit gewährleistet.

Wenn die Anhängelast des PKW unter dem höchstzulässigen Gesamtgewicht, aber über der Anhängelast des Wohnwagens liegt, darf der Wohnwagen zwar bewegt werden, jedoch nicht vollbeladen. Ansonsten ist das sichere Teilnehmen am Straßenverkehr nicht garantiert.

Stützlast

Ein Anhänger muss mit einer Stützlast von mind. 4% des Eigengewichts auf die Anhängerkupplung des PKW drücken. Gleichzeitig muss die Stützlast jedoch nicht größer als 25 kg sein.
Weder der Höchstwert der Anhängekupplung des PKWs, noch der Zugdeichsel, darf von der Stützlast des Wohnwagens überschritten werden. Bei abweichenden Werten sollte der Niedrigere berücksichtigt werden. Die Werte können auf den Typenschildern abgelesen werden.

Wichtig: Der tatsächliche Wert der Stützlast ist kein Festwert, sondern abhängig vom Gewicht der Beladung. Eine Badezimmerwage kann da Abhilfe schaffen: Bei beladenem, fahrbereitem Wohnwagen kann die Zugöse in eine Verbindung, wie zum Beispiel eine Holzlatte, geklemmt werden. Die Badezimmerwage zeigt nun die tatsächliche Stützlast an.

Das Beladen

Zunächst muss die Nutzlast des PKWs bestimmt werden. Dazu muss das zulässige Gesamtgewicht des PKWs, entnommen aus der Zulassungsbescheinigung, minus dem Wert des Leergewichts gerechnet werden. Bei Anhängerbetrieb muss außerdem die tatsächliche Stützlast des Wohnwagens/ bzw. des Anhängers abgezogen werden.
Der daraus resultierende Wert ist die mögliche Zuladung des Autos. So viel dürfen die Personen und das Gepäck an Bord des Autos wiegen.
Im Fahrzeugpapier des Wohnwagens ist zwar das höchstzulässige Gesamtgewicht, jedoch nicht das Leergewicht angegeben. Deshalb sollte beim Kauf des Wohnwagens möglichst das tatsächliche Gewicht vom Händler verlangt werden. Ist dies nicht möglich, können sie das Fahrzeug auf einer Fahrzeugwaage wiegen. Wichtig: Wenn sie nachträgliche Einbauten vornehmen, wie Fahrradträger, erhöhen diese das Eigengewicht des Fahrzeugs und verringern die Nutzlast. Die Differenz zwischen dem höchstzulässigen Gesamtgewicht und dem Leergewicht ergibt die Nutzlast, also den Gewichtswert, welcher die gesamte Zuladung des Wohnwagens maximal haben darf. Hierbei ist selbstverständlich wichtig, unter dem Wert zu bleiben und ihn keinesfalls zu überschreiten.
Auch bei der Beladung des Wohnmobils sollten schwere Teile weit unten und in Achsennähe verstaut werden.

Tipp: Nach der Beladung des Wohn- und Zugwagens sollte ein Blicktest durchgeführt werden. Nur wenn PKW und Wohnwagen eine gerade Linie bilden, ist das Gewicht richtig verteilt.